Die Töpferin
Zaubergärtli ist...
neugierig, kreativ, murphy, experimentierfreudig, naturlieb, verträumt, fantasievoll, detailverliebt....und auf der anderen Seite strukturiert, genau (fast "tüpflischisserisch"), nachdenklich
und kritisch...
Ich bin fasziniert von der Natur und könnte stundenlang in der Wiese sitzen und einfach nur staunen. Mich vom Treiben der Wiesen- und Gartenbewohner, von Vogelgezwit-scher und dem brummenden Summen in eine eigene Welt trällern lassen und einfach nur entspannen und sein.
Nun gut, das mit dem Entspannen und Treibenlassen ist so eine Sache für sich. Alle, die mich kennen, würden bis vor "entspannen" nicken und bei "entspannen" in schallendes Gelächter ausbrechen. Ich weiss echt nicht, was die immer haben ;-)
Ich bin verdammt schlecht im "abschalten". Aber nur, weil sobald ich die Zeit zum Entspannen und Innehalten finde, die Ideen und Gedanken einfach so sprudeln. Das ist eben meine ganz persönliche Art zu entspannen.
Handwerk hat mich schon als Kind interessiert. Durch diese Neugierde alles Wissen in mich aufzusaugen, habe ich so gut wie alle Handwerker:innen, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind, ein Loch in den Bauch gefragt und so vieles ausprobieren dürfen.
Meine Grossmutter war sehr kreativ - vielleicht hab ich es von ihr ;-) und von meinem Grossvater die Liebe zum Garten. Er hat mir als Bauernsohn alles zum Obstschnitt und mehr beigebracht. Als KInd war ich ein Papihöck. Durch ihn wurde ich ein Holzwurm und hab schon als Kind begonnen Wiesenblumen zu zeichnen, weil er mir gezeigt hat, wie er seine botanischen Illustrationen mit Farbstiften aufs Papier bringt.
Alles aufzuzählen, was ich in den Jahren entdeckt, ausprobiert und wieder verworfen habe, würde den Rahmen hier sprengen. Das Schöne daran ist, dass ich bei jedem neuen Handwerk oder Technik dazu lernen konnte. Und das liebe ich. Die gute alte Orchestrierung von Wissen, Werkzeug und Tun ist nicht nur im beruflichen Umfeld spannend ;-)
Als ich mit dem Töpfern begonnen habe, entdeckte ich schnell, dass ich viele Bearbeitungsmethoden oder Hilfsmittel, die ich in einem anderen Zusammenhang gelernt habe, anwenden konnte. Sogar mein Lehrgang und die Erfahrungen zur Freskenmalerei, helfen mir bei der Sgrafitto-Technik auf Ton.
Am liebsten hätte ich Tage, die ein Vielfaches länger sind. Und dass ich trotzdem nicht mehr wie maximal 8 Stunden Schlaf benötige. Ich glaube das wünschen sich Einige. Ich muss mich zähneknirschend damit abfinden, dass nicht alles möglich ist. Aber man kann es versuchen - man weiss ja nie, was die Zukunft bereit hält;-)
Töpfern ist mein Hobby. Ich habe mir im Wohnzimmer meine Kreativecke angepasst. Mit Blick in den Garten. Während ich am modellieren, auswallen, glasieren oder anmalen bin, toben draussen Vögel durch den Garten, wuseln Eidechsen die Aussenwand hoch und beäugen mich neugierig vom Fensterbrett aus. Der Grasfrosch stimmt im Wasserfass ein neues Quacklied an und Olga (unsere Gartenigeldame) knabbert nach dem Eindunkeln zufrieden schmatzend an einem Käfer herum, während in der Dunkelheit über ihrem Kopf die Fledermäuse ihren nächtlichen Reigen beginnen.