Herbarium für Garten & Balkon
Mein kleines Verzeichnis von pflegeleichten Pflanzen
Ich werde regelmässig Pflanzen vorstellen, die auf unserem Balkon und im Garten in Töpfen, Körben und Wannen gedeihen. Hier sammle ich die Portraits und ergänze die Liste ab und an mit weiteren Pflanzen.
Die Pflanzen sind in einer Liste nach ihren gebräuchlichen Namen aufgeführt, und ich habe auch ihre lateinischen Namen angegeben.
Es ist wichtig zu wissen, dass einige der genannten Pflanzen teilweise oder vollständig giftig sein können. Bevor du solche Pflanzen kaufst, solltest du dich bei einem Fachmann erkundigen, ob und in welchem Maße sie für Menschen und Tiere gefährlich sein können.
Zusätzlich sollten Menschen mit chronischen Krankheiten oder schwangere Frauen vorsichtig sein, wenn es um den Verzehr bestimmter Kräuter geht. Zum Beispiel sollte Thymian in der Schwangerschaft in Form von Öl vermieden werden, und Menschen mit hohem Blutdruck sollten vorsichtig mit Süssholz sein. Es ist wichtig zu beachten, dass einige Pflanzen im rohen Zustand giftig sind, aber gekocht sehr lecker sein können, wie zum Beispiel der schwarze Holunder.
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Herbarium wird keine Verantwortung übernommen!
Gedeiht im Topf
Bienenweide
für Schmetterlinge
Sonnenanbeter
für Halbschatten
Schattenpflanze
wenig giessen
normal giessen
Erde feucht halten
aquilegia vulgaris
AKELEI
mehrjährig, versamt | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 20 - 80 cm | regelmässig giessen | lehmboden
schwach giftig | wildform geschützt
blütezeit mai - juni | blütenfarbe - diverse
Im Gartencenter findet man mittlerweile zahlreiche Farb- und Blütenformen-Varianten der Akalei. Hätte ich mehr Platz, würde ich wohl eine Akaleien-Ecke einrichten. Ich liebe diese Blume und sie ist ein richtiger Sonnenschein.
Wild gewachsen in der Natur steht die Urform unter strengem Naturschutz, da die Pflanze leider praktisch ausgerottet ist.
Medizinisch gesehen wirkt die Akalei - richtig eingesetzt - lustigerweise entgiftend, obwohl sie als schwach giftig deklariert wird. Die Menge machts! Hauptsächlich werden die Blüten verwendet. Es gibt in der einschlägigen Literatur diverse Anwendungsmöglichkeiten und Rezepte. Aber wie erwähnt, wegen der Giftigkeit rate ich Laien davon ab. Allein der Anblick der verspielten Blumen hebt doch die eigene Stimmung und die der Insekten auch;-)
Die Blüten der Akelei sind vor allem für Insekten mit langem Rüssel attraktiv - wenn man jedoch genauer hinschaut und Glück hat entdeckt man kleine Löcher an den Blüten. Insekten, deren Rüssel zu kurz ist, aber unbedingt an den Nektar der Akelei wollen, beissen beim Sporn ein Löchlein rein und ermöglichen sich so den Zugang zum "Stoff der Begierde" :D
Die Samenstände der Akelei sind richtig toll für Trockengestecke und -Kränze.
alcea rosea
BAUERNROSE
zweijährig, versamt | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 100 - 200 cm | normal giessen | sandiger boden
essbar | färberpflanze
blütezeit juni - september | blütenfarbe - diverse
Die Bauern- oder auch Stockrose ist eine unkomplizierte Zierde für jeden Garten. Die Blüten sind ein wahrer Hummelmagnet und es summt und brummt in den Sonnenstunden rund um die Blütenpracht. Es gibt sie in verschiedenen Farben und in eher Strauch/Buschform oder eher lange grosse Stengel - ich bevorzuge die Buschform, weil es schwierig ist noch Platz in den windgeschützten Ecken zu finden ;-)
Bei uns sieht man die Pflanze sehr oft im Vorgarten von Bauernhäusern. Die Blüten kann man in Salaten als essbare Deko einsetzen und die Blätter also Kräuterbeilage dazuschnippeln. Auch die Samen lassen sich essen - was ich noch nie ausprobiert habe - ich achte lieber darauf, dass sich die Pflanze gut versamt. Dafür werde ich herumexperimentieren, welche Farbvariationen beim Stofffärben mit den Pflanzenteilen entstehen.
Tee aus den Blüten hilft übrigens bei Hals-oder Mandelentzündungen und wer es ganz natürlich mag kann diesen auch als Hauttonikum verwenden - vielleicht abwechselnd zum Frauenmantel-Tonic? ;-)
Falls die Pflanze nicht halbwegs windgeschützt steht, braucht sie eine kleine Stützhilfe - sie ist nicht sehr anfällig zu knicken - aber bei den Stürmen in den vergangenen 2 Jahren war ich ziemlich froh, hab ich ihr was angeboten - gegen diese Wucht hat auch eine robuste Bauernrose schlechte Karten.
symphytum officinale
BEINWELL
mehrjährig, versamt | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 600 - 100 cm | normal giessen | durchlässiger bis schwerer boden
essbar | heilpflanze
blütezeit april - oktober | blütenfarbe - violett (gibt auch weisse, rosa und purpurne varianten)
Der Beinwell oder auch Wallwurz genannt ist ein Multitalent und für mich persönlich eine "MUST-HAVE" Pflanze im Garten.
Ich pflanze ihn in Obstbaumscheiben zur Unterpflanzung und wo ich sonst noch Platz habe. Sobald sich die ersten Blüten öffnen, mutiert die Pflanze zum absoluten Hummel und Bienenmagneten. Als Dauerblüher ist die Pflanze eine der Bienen- und Hummelweiden überhaupt.
Der Beinwell hat weitere Talente. In der Hausapotheke sollten ihn alle - zumindest in Salbenform - kennen, die gerne mal eine Sehnenscheidenentzündung oder rheumatische Beschwerden haben. Es gibt jedoch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten. Informieren lohnt sich!
Die Wurzel ist nicht nur für Heilzwecke gut - im Boden lockert sie durch ihren "Pfahlwuchs" die Erde - getrocknet in der Küche, kann sie zermahlen als Eindickungsmilttel verwendet werden. Junge Beinwellblätter kann man wie die Salbeiblätter in Omeletten-Teig tauchen und ausbacken. Aber Achtung - damit sollte man - wie mit allen Heilpflanzen - nicht übertreiben. Der Beinwell kam in Verruf leberschädigend zu sein. Dafür benötigt es aber rauhe Mengen und / oder Vorbelastung. Aber wie immer gilt - die
Die Blätter eignen sich auch gut als Mulchmaterial und wer damit nicht mulchen möchte, kann eine stärkende Jauche für alle Gartenpflanzen ansetzen. Beinwell hat einen hohen Kalianteil und unterstützt so die Blüten-, Frucht-, Wurzel und Kollenbildung bei zahlreichen Gartenpflanzen.
Summa summarum - es lohnt sich auf jeden Fall dieser Pflanze im Garten oder auf dem Balkon einen Platz zu geben. Kleiner Hinweis: Wegen der tiefen Pfahlwurzel, sollte der Beinwell nicht umgepflanzt werden. Aus dem Topf in den Boden geht problemlos Aber dann sollte er dort bleiben dürfen.
calamintha nepata
BERGMINZE
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 25 - 35 cm | wenig giessen | durchlässiger boden, anspruchslos
duftpflanze
blütezeit juni - september | blütenfarbe - weiss-hellviolett
Die kleine zarte Bergminze kommt im Garten super gut an. Bienen, Schwebefliegen, Hummeln, Schmetterlinge - alles fühlt sich von den tollen kleinen Blüten magisch angezogen. Ich hatte einen Pflanze bereits im Balkongarten und war erstaunt wieviele Besucher die kleinen Blüten haben. Jetzt im Garten fällt es noch mehr auf.
Schnecken sind übrigens gar nicht Fan von der robusten Staude und halten Abstand. Ein weiterer Pluspunkt!
Bei mir gedeiht die Bergminze bei Sonne und Halbschatten - mit dem kleinen Unterschied, dass diese in der Sonne etwas mehr von dem feinen dezentem Duft verströmt. Im Frühjahr wird die Staude zurück geschnitten und gibt dann Vollgas um im Juni in voller Blütenpracht zu brillieren - das einzige was die anspruchslose Staude nicht mag ist Staunässe.
Für den naturnahen Garten als Bienenweide ist die Staude eine meiner absoluten Lieblingsstauden und ich werde wohl noch weitere im Garten pflanzen, da die Blütezeit einfach nur genial ist. Kaum eine andere Staude trägt so lange und ausdauernd Blüten wie die kleine Bergminze.
satureja montana
BOHNENKRAUT
mehrjährig | winterhart | sonne
gedeiht im topf | 15 - 30 cm | wenig giessen | sandiger boden
essbar | räucherpflanze
blütezeit juli - oktober | blütenfarbe - zartrosa
Gleich zu Beginn - das Bohnenkraut gibt es in zwei Varianten. Einjährig nennt sie sich satureja hortensis und mehrjährig satureja montana. Ich schaue ich, dass ich wo immer möglich mehrjährige Pflanzen verwende. Es gibt noch eine weitere Variante: das kriegende Bohnenkraut - satureja spicigera, welches als toller Bodendecker eingesetzt werden kann.
Von meiner Grossmutter hab ich gelernt, dass beim Kochen das Bohnenkraut zu den Bohnen in den Topf gehört. Nicht mehr und nicht weniger. Aber eigentlich hat das tolle Kraut, welches bei der Verdauung und guter Laune hilft viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Bereits die Römer kannten und schätzten die Pflanze und verteilten es auf ihren Reisen in halb Europa. Auch Hildegard von Bingen nutzte das "Pfefferkraut" und erwähnt es in ihren Notizen.
Zum Konservieren trocknet man die Zweige am besten und streift danach die Blätter in ein entsprechendes Gefäss. Wer im Herbst oder Winter einen bösen Husten erwischt, kann sich auch mal ein Tee aus getrocknetem Bohnenkraut machen. Oder sich gleich eine Badewanne einlassen und mit Meersalz und Bohnenkraut ein Wohlfühlbad geniessen. Man kann die Blätter auch einfrieren, oder in Oel oder Essig einlegen. Auch eine tolle Zutat für ein Kräutersalz mit anderen Kräutern kombiniert.
Das Bohnenkraut eignet sich auch prima zum Räuchern - nicht nur die reinigenden Rituale - auch für das Räuchern von Nahrungsmitteln. Wer den pfeffrigen Geschmack des Bohnenkrauts lieben udn schätzen gelernt hat und welches im Garten hat, sollte sich unbedingt mal einlesen in die zahlreichen Anwendungsformen dieses kleinen Allrounders.
borago officinalis
BORRETSCH
einjährig, versamt | sonne
gedeiht im topf | 50 - 90 cm | regelmässig giessen | durchlässiger, kalkhaltiger boden
essbar | pflanzenschutz gegen käfer (pyrrolizindin-alkloide)
blütezeit juni - august | blütenfarbe - weiss oder blau
Eigentlich kannte ich den Borretsch nicht wirklich, als er das erste Mal bei mir in den Garten kam. War eben ein Kraut und mir gefielen die Blüten. Erst mit der Zeit entdeckte ich, das man die Blüten gut verwenden kann als Blütendeko in Salaten und Kräuterquarks. Borretschöl wird eine heilende Wirkung für trockene Haut nachgesagt - aber das ist wohl wie auch der Genuss der Blätter in der Nahrung etwas umstritten.
Der keltische Wortstamm "borrach" bedeutet Mut und das bezeichnet auch eine der Wirkungen, welche man dem Borretsch nachsagt. Auch die Römer glaubten damals, dass der Borretsch Mut verleiht und Hildegard rät den Borretsch für traurige Menschen. Der Borretsch werden zahlreiche gute Eigenschaften zugesprochen. Neben nerventärkend kommt blutreinigend, kühlend, belebend und noch einiges mehr dazu - eine ideale Zutat für ein Smoothie ;-) Vor dem Genuss sollte man jedoch etwas recherchieren, da von einem regelmässigen Konsum abgeraten wird. Siehe HInweis unter "Achtung".
Im Garten ist der Borretsch ein guten Nachbar für Erdbeeren. Im Topf als Solitär macht er sich jedoch auch prima ;-) Die Blüten und Blätter kann man gut trocknen – man sollte sie jedoch getrennt lagern. Bezüglich Gartenbesuchern, schauen Bienen, Hummeln, Tag- und Nachtfalter gerne beim Borretsch vorbei.
Das Gurkenkraut – wie der Borretsch auch genannt wird – eignet sich auch gut als Gesichtswasser-Zutat für trockene und empfindliche Haut.
Achtung: Wie überall gilt auch hier "die Menge" machts. Übertrieben gegessen können die Pyrrolizidin-Alkaloide die Leberfunktion beeinträchtigen.
artemisia
COLAKRAUT (Eberraute)
mehrjährig | winterhart | sonne
gedeiht im topf | 25 - 50 cm | regelmässig giessen | durchlässiger, kalkhaltiger boden
essbar | räucherpflanze
blütezeit juli - oktober | blütenfarbe - blassgelb
Leider kann ich euch den vollständigen lateinischen Namen nicht liefern, da ich bald das Gefühl habe, dass jeder Produzent seinen eigenen Namen dazu gibt. Aber unter "Colakraut" findet man die mehrjährige Pflanze in den Gärtnereien einfach. Die Artemisia dient im naturnahen Garten auch als Raupenpflanze - man sollte beim Ernten gut hinschauen;-)
Und das Kraut macht Freude. Schon alleine wenn man es auf dem Balkon stehen hat und ab und an mit der Hand durch die Pflanze streicht und dann an den Fingern riecht – wie wenn man in Cola getaucht wäre. Nur nicht klebrig und nass ;-) Schwangere sollten mit der Konsumation von Eberraute vorsichtig sein.
Man kann das Colakraut als Tee aufbrüchen (Triebspitzen). Colaliebhaber sollten aber nicht enttäuscht sein, denn es schmeckt nicht wie warme Cola – aber lecker. Wer damit überhaupts nichts anfange kann, schneidet Zweige, trocknet sie und füllt damit Leinensäcklein, die man zwischen die Wäsche legt. Eberraute hilft wie Lavendel auch PRÄVENTIV gegen den Kleidermottenbefall.
Ich habe letztes Jahr ein Siruprezept ausprobiert und war hellauf begeistert. Mit den Triebspitzen, etwas Zitrone und Birkenzucker kann man einen tolles erfrischendes Getränk für den Sommer zubereiten, das so richtig gute Laune macht. Kommt auch sehr gut in Kombination mit Zitronenverbene.
Zum Überwintern im Topf einfach etwas geschützt stellen und Tannreisig drüber. Im Frühling grosszügig zurückschneiden.
Artemisia abrotantum wirkt harn- und schweisstreibend – als Teekur angewandt hilft es schonend bei Magen - und Verdauungsproblemen. Die Eberraute ist dermassen vielfältig, dass man ihr in einem Kräutergarten einen festen Platz reservieren sollte. Erneut ein Kraut, wo man mit wenigen Handgriffen ein schönes Gesichtswasser herstellen kann, welches übrigens speziell gut ist bei Hautunreinheiten.
anethum graveolens
Dill (Gurkenkraut)
einjährig | sonne
gedeiht im topf | 40 - 80 cm | regelmässig giessen | durchlässiger, kalkhaltiger boden
essbar
blütezeit juli - august| blütenfarbe - gelb
Eigentlich ist der Dill bei mir nur aus einem Grund in den Garten mit eingezogen: Schmetterlinge. Ansonsten verwende ich ihn in der Küche – aber nur sehr selten. Ich mag die Samen lieber wie das Kraut. Dillessig ist noch ganz spannend und lecker – das geht mit Kraut und / oder Samen. Die Samen verwende ich ihn Salatsaucen, Marinaden, während das Kraut im eingemachten Gurkensalat landet.
Für die Hausapotheke hat Dill ähnliche Eigenschaften wie Fenchel. Von appetitanregend, verdauungsfördernd bis hin zu krampflösend. Selbst sein Duft soll beruhigend wirken. Das habe ich aber noch nie getestet.
Dass der Dill einjährig ist, ist nicht so ein Problem. Lässt man ein paar Dolden stehen, wird sich der Dill fürs nächste Jahr selbständig wieder ansähen – sofern der Standort gut war.
Noch kurz zu den Schmetterlingen. Der Prominenteste, der Dill mag ist der Schwalbenschwanz. Seine Raupen sind sehr auffällig und schön gezeichnet und legen von Tag zu Tag an Grösse zu, bis sie sich verpuppen. Ein tolles Naturspektakel. Auch wenn ich viele Vögel im Garten wirklich liebe – WENN ich "Ruebliraupen" auf dem Dill habe, dann bin ich immer etwas nervös, ob sie wie ich die Raupen schon entdeckt haben ;-)
Auch Wildbienen finden den Dill, respektive die Blüten spannend und besuchen das hochschiessende Kraut gerne. Ich "sichere" den Dill, der doch recht staksig in die Höhe wächst immer mit ein paar kleinen Ästen vom Obstbaumschnitt im Frühling. So "mäht" der "Wind" ihn mir nicht gleich mit der ersten heftige Windböe nieder. Zusätzlich kommt bei mir der Dill immer zwischen kletternde Gewächse wie Gurken, Erbsen oder Bohnen – die agieren dann als Windbrecher. Bis jetzt ist diese Strategie "Dill in Mischkultur" recht gut aufgegangen.
leontopodium alpinum
EDELWEISS
mehrjährig | winterhart | sonne
gedeiht im topf | 10 - 20 cm | sparsam giessen | magerer, kalkhaltiger boden
blütezeit juni - september | blütenfarbe - weiss
Leider wurde das Edelweiss in der Natur fast ausgerottet und steht daher unter Schutz. Aber man kann sich trotzdem welche in den Garten holen - von der Gärtnerei. Dabei sind es jedoch keine Edelweiss aus unseren Alpen, sondern eine Zuchtform aus dem Himalaya.
Die kleine Blume ist ganz schön zäh und macht sich gut im Steingarten, oder wie bei uns im Steingartentopf ;-)
Die Blume trifft man oft als Sujet in allerlei volkstümlich angehauchten Textilen, als Beschläge für Gürtel und so weiter. Auch bei Heimatfilmen darf sie nicht fehlen und sie hat natürlich auch was "magisches" an sich und galt als Bestandteile für Liebeszauber oder für das Vertreiben des Bösen.
Als Zutat für Cremes und Sonnenschutzpräparate wird das Edelweiss in der Kosmetik eingesetzt. Bei uns im Garten hat es nur einen Zweck: Die Zierde und die Biodiversität ;-)
sedum telephium
FETTHENNE
mehrjährig | winterhart | halbschatten- sonne
gedeiht im topf | 35 - 50 cm | sparsam giessen | sandiger boden
leicht giftig
blütezeit juni - september | blütenfarbe - gelb, orange, rot, rosa
Die Fetthenne - oder eben das Sedum ist eine wahre Bienenweide. Sobald die Blüten "explodieren" gibt es für diverse Insekten kein halten mehr. Das Dickblattgewächse kann als Wundheilmittel aufgelegt werden, sprich die gelartige Substanz von frischen Blättern - das kühlt und beruhigt die Haut bei Insektenstichen oder einem leichten Sonnenbrand.
Ich weiss nicht wie es aus der botanischen Sicht korrekt wäre. Aber die Fetthenne ist die hohe Wuchsform - der Mauerpfeffer die kriegende Form des Sedums. Für mich gehört die Pflanze auf jeden Fall in den Garten und auch auf den Balkon. Denn sie ist einer der Top Bienen- und Schmetterlingsmagnete. Vorallem die Raupe des Apollofalters liebt das Blütenwunder - neben dem Sedum telephium auch Sedum album und Sedum reflexum - gemäss einschlägiger Literatur
Die mehrjährige Pflanze gut winterhart, treibt jeden Frühling brav wieder aus und kommt im Topf genau so gut wie im Boden. Die Pflanze ist perfekt für "Faule" und so genügsam, dass sie praktisch unkaputtbar ist - was es für ich wieder anspruchsvoll macht...wie Kakteen und andere "unkaputtbare" Pflanzen, aber das ist ein anderes Kapitel :P ABER die Fetthenne bringe sogar ich durch.
Im Mittelalter galt die Fetthenne als "Orakelpflanze" für Hexenprozesse, Gesundheit, Weihnachten, Eheorakel etc. Rund um den Erdball gibt es noch heute Gegenden, wo entsprechende Bräuche noch angewendet und gepflegt werden.
alchemilla vulgaris
FRAUENMANTEL
mehrjährig, versamt | winterhart | halbschatten- sonne
gedeiht im topf | 15 - 30 cm | regelmässig giessen | magerer, kalkhaltiger boden
essbar | färberpflanze
blütezeit mai - september | blütenfarbe - gelb
Die Blätter des Frauenmantel sind wunderschön - vor allem, wenn sich der Tau oder Regentropfen darauf sammeln. Die Blüten sind eher unscheinbar. Ich habe den Frauenmantel als zuverlässigen Bodendecker gepflanzt, welcher sich fleissig vermehrt hat und zu einen dichten Teppich gewuchert ist. Der Frauenmantel zählt zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und alleine die zahlreichen Namen über die Sprachen hinweg könnten eine Seite füllen. Beispiele: Sintau, Taubecherl, Weiberkittel, Patte de lapin, pied de lion und viele mehr.
In der Kräutermedizin lindert der Frauenmantel mehr wie nur zahlreiche "Frauenleiden". Die im Frühling und in den Sommermonaten geernteten Pflanzenteile können zum Tonic verarbeitet gegen Akne, fettige Haut und Schwellungen helfen. Mit dem Tee lassen sich entzündete Augen vorsichtig auswaschen oder er hilft der Frau nach der Geburt bei der Regeneration.
Bei mir gehört Frauenmanteltee in mein Teeschrank - auch wenn ich nicht täglich eine Tasse davon trinke ;-) Die jungen Blätter kommen auch gut in Salaten oder als Küchenkraut eingesetzt werden.
Die medizinischen Eigenschaften und Anwendungen des Frauenmantels sind vielfältig und ich könnte wohl eine ganze Abhandlung dazu schreiben. Aber das würde den Rahmen dieses Herbariums sprengen. Wer mehr wissen möchte sollte sich in die einschlägige Literatur einlesen.
hosta
FUNKIEN
mehrjährig | winterhart | halbschatten
gedeiht im topf | 10 - 20 cm | regelmässig giessen | durchlässiger boden
blattaustriebe /-sprossen essbar
blütezeit juni - august | blütenfarbe - rosa, lila, weiss
Die wunderschöne und variantenreiche Blattpflanze wird auch oft Funkie genannt. Neben den Blättern sind auch die Blütenstände sehr schön - aber leider halten sie nicht lange. Im Beeten ist die Funkie ein wahrer Leckerbissen für Schnecken und man kommt kaum mit dem Ablesen des schleimigen Getiers nach. Auf der anderen Seite geben Hostas einfach ein wirklich schönes Bild ab.
Seit ich nur noch einen Balkongarten habe, bin ich die Schneckenplage los und hab Hostas in Töpfen. Funktioniert einwandfrei und mittlerweile habe ich sogar entdeckt, dass die Hostas (hosta montana) in Japan unter dem Namen Urui auf den Teller kommen. Wenn man danach recherchiert findet man Rezepte und zahlreiche Bilder. Eigentlich nachvollziehbar, dass die Blätter lecker sein könnten - wenn die Schnecken schon so scharf drauf sind;-)
Für mich bedeutet das - ab sofort sind Funktion nicht nur Platzfresser - sie werden auch .... gefuttert) ...so ein Mist...dann muss ich jetzt ganz viele zulegen, um herauszufinden, welche die Leckerste ist... Nebenbei: nicht nur die Blätter der Hosta sind essbar - auch die Blüten. Aber ehrlich gesagt überlasse ich die lieber den Hummeln - die brauchen ja auch was.
lonerica xylosteum
GEISSBLATT
mehrjährig | winterhart | halbschatten- sonne
gedeiht im topf | 100 - 200 cm | sparsam giessen | magerer, kalkhaltiger boden
achtung - beeren sind giftig
blütezeit juni - august | blütenfarbe - gelb/orange
Ich liebe Kletter- und Wucherpflanzen. Sie haben etwas verspieltes an sich und das mag ich auf meinem Chaosbalkon - auch wenn der Raum bezüglich Kletterer nun ausgereizt ist. Das Geissblatt - oder auch "Jelängerjelieber" oder "Heckenkirsche" genannt wird gerne von Insekten besucht. Leider auch von Blattläusen. Da muss man auf Zack sein. Man wird jedoch mit wundertollen Blüten belohnt und einem feinen süsslichen Duft am Abend.
Das Geissblatt hilft auch dem kleinen Eisvogel (Tagfalter). Die Raupen ernähren sich an den Blättern. Die Blüten dienen verschiedenen Tag- und Nachtfaltern als Futterquelle. Für Schmetterlingsfreunde also neben der Fetthenne (Sedum) eine tolle Pflanze, um das Überleben der Tiere zu unterstützen.
sambucus nigra
HOLUNDER, SCHWARZER
mehrjährig | winterhart | halbschatten- sonne
gedeiht im topf | 100 - 200 cm | normal giessen | jeder boden
blüten & beeren (gekocht) essbar
blütezeit mai - juli | blütenfarbe - weiss
Den schwarzen Holunder im Topf zu haben ist ein Experiment, welches seit 2 Jahren gut geht. Im ersten Jahr war jedoch der Lausbefall ziemlich ärgerlich - aber der Standort war auch nicht optimal. Aktuell steht er an einer Stelle, wo die Sonne voll hinscheint und er jedem Wetter ausgesetzt ist - was offensichtlich gut ist.
Mit den Blütendolden und den Beeren kann man einiges in der Küche anstellen ;-) Sobald die Erkältungs- und Grippezeit engeläutet ist, trinke ich am liebsten heissen Holunderbeerensirup. Der ist lecker und hilft auch lästigen Husten wieder loszuwerden. Sirup, Gelee, Marmelade, Mus, Dekoration, als Farbstoff, zum Ausbacken die Möglichkeiten sind zahlreich und bis jetzt fand ich alle lecker ;-)
Pflanzenteile wie Blätter, Rinde und unreife Beeren sollte man besser nicht verzehren, da Mensch und Tier sehr unterschiedlich darauf reagieren können - aber auf jeden Fall tuts nicht gut.
Die Insekten mögen den Baum natürlich auch und des summt und brummt rund um die blühenden Dolden. Leider ist der Holunder ein richtiger Laus- und Schneckenmagnet - da sollte man ein bisschen aufpassen, solange die Pflanze noch jung ist.
Im Volksglauben spielt der Holunder als "Lebensbaum" eine wichtige Rolle.
hydrangea macrophylla
HORTENSIE
mehrjährig | winterhart | halbschatten
gedeiht im topf | 40 - 150 cm | regelmässig giessen | kalkfreier, humusreicher boden
leicht giftig
blütezeit mai - august | blütenfarbe - verschiedene
Ich finde Hortensien wunderschön - leider geben sie nicht wirklich was Essbares, noch sind sie speziell wertvoll für Insekten oder andere Gartenbesucher. Und sie benötigen wirklich regelmässig ausreichend Wasser - darum ist der Halbschatten als Standort auch ideal.
Wer blaue Hortensien pflanzt und diese in der Folgesaison wieder blau blühend haben möchte, sollte beim Erscheinen der ersten Blütenknospen 1 Teelöffel Alaun (Aluminium-Kaliumsulfat) auf 1 Liter Giesswasser geben. In den Gartencentern gibts extra Produkte diesbezüglich. Bezüglich Erde sollte man beachten dass diese kalkfrei und eher sauer ist.
Um im kommenden Jahr wieder schöne Blüten zu erhalten, sollte man die Hortensie nicht zu krass zurückschneiden. Sonst verweigert die Pflanze die Blütenpracht für mindestens ein Jahr. Die alten Blütenstände daher immer über der nächsten Knospe abschneiden.
Getrocknet und frisch sind die Blüten eine tolle Deko für Gestecke, Kränze und Sträusse. Mit den zahlreichen Sorten, welche im Handel verfügbar sind, könnte man locker einen grossen Garten füllen.
Was das medizinische Potential der Pflanze betrifft, so findet man diese in der Homöopathie als harntreibendes Mittel und in der chinesischen Medizin wird sie ebenfalls eingesetzt. Für den Einsatz im "Heimgebrauch" ist sie jedoch nicht wirklich was.
ribus nigrum
JOHANNISBEEREN
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 110 - 150 cm | regelmässig giessen | durchlässiger, nährstoffreicher boden
essbar
blütezeit april - mai | blütenfarbe - gelbgrün
Ob schwarz, weiss oder rot: ich mag sie alle! Wild findet man den Ribes nigrum leider praktisch nicht mehr - die Wildpflanze befindet sich auf der "roten Liste".
Die Frucht ist ein super Vitamin C Lieferant erster Güte, aber auch die Blätter sind in Teemischungen sehr beliebt. Wer übrigens von einem Insekt gestochen wird kann ein Johannisbeerenblatt auflegen, welches die Schmerzen und den Juckreiz lindert.
Wir verwenden die Johannisbeeren in der Küche. Daraus wird Marmelade, Kuchen und andere Leckereien gemacht. Wenn wir gerade weder Zeit noch Ideen haben, kommen die Beeren bis zur Verarbeitung in den Gefrierschrank.
Im Hochprozentigen Bereich gäbe es natürlich auch diverse Möglichkeiten. Vom Likör, über Beeren- bis zum Blätterschnaps.
Die Blättern als Tee werden gerne bei Rheuma, Gicht, Leberbeschwerden, Arthritis und für die allgemeine Blutreinigung genommen. Ein Sirup aus den frischen Früchten hilft wie der Holunder (Sambucus nigra) auch gegen Erkältungen und Husten.
hypericum perforatum
JOHANNISKRAUT
mehrjährig | winterhart | sonne
gedeiht im topf | 40 - 60 cm | normal giessen | magerer, kalkhaltiger boden
essbar
blütezeit juni - august | blütenfarbe - gelb
Ein tolles Kraut - seii es als Nektar- und Raupenpflanze für Schmetterlinge, für die Bienen oder den Menschen als Medizin. Lustigerweise lässt sich mit Johanniskrautöl ein Sonnenbrand behandeln, was irgendwie komisch klingt, wenn man weiss, dass die Anwendung oder Einnahme von Johanniskrautprodukten die LIchtempfindlichkeit der Haut heraufsetzt und man durch Johanniskraut eher einen Sonnenbrand kriegt.
Das Johanniskraut kann aber viel mehr. Am bekanntesten ist wohl seine nervenstärkende und beruhigende Wirkung - sozusagen ein natürliches Antidepressivum. In der Küche können junge Blätter unter den Salat, in Quark oder Kräuterbutter gemischt und die essbaren Blüten als Deko verwendet werden.
Zerreibt man die Blüten, tritt ein roter Saft aus - dieser Saft verleiht Ölen eine dunkelrote Farbe. Wenn man also Würzöle für die Küche herstellt oder zum Beispiel einen Mangoessig kredenzt und die Farbe etwas aufpeppen möchte, ist das ein kleiner Trick. Es gibt sogar Haarfärbemittel-Rezepte mit Johanniskraut.
Wer das echte Johanniskraut im Garten, kann die geschnittenen Büschel kopfüber an einem geeigneten Ort aufhängen, trocknen lassen und danach in Leinenbeuteln lagern. Das getrocknete Kraut kann vielfältig weiterverwendet werden. Auch als Zutat - neben anderen Kräutern - für einen entspannenden Schlaftee nach einem auftreibenden Tag ;)
Das Johanniskraut findet man auch in Mythen, Legenden und alten Bräuchen immer wieder, bald mehr wie in der freien Natur - was schade ist...
tropaeolum majus
KAPUZINERKRESSE
einjährig, versamt | nicht winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 25 - 40 cm | normal giessen | durchlässiger, nährstoffreicher boden
essbar
blütezeit juni - oktober | blütenfarbe - gelb, orange, rot
Wir lieben Kapu-Kresse! Seine lustigen Blüten und Blätter sind allesamt essbar und bei uns lieben Mensch und Tier das tolle Kresse-Aroma. Wehe ist stelle einen Topf davon im Hasenbereich auf den Boden - dann wird alles gefressen was zu kriegen ist, bis ich wieder auftauche. Die Fellnasen sind wahre Kapuzinerkresse-Vernichtungsmaschinen :D
Der Kapuzinerkresse ist ein natürliches Antibiotikum und enthält viel Vitamin C. Neben der antiseptischen Wirkung regt er auch den Stoffwechsel an. Die Eigenschaft, dass der Kapuzinerkresse die Hautdurchblutung anregt, wird in Haarwasser verwendet.
Die ursprünglich aus Südamerika stammende Pflanze verwendet man in der Küche am besten frisch oder legt sie in Öl oder Essig ein. Neben den Blättern und offenen Blüten sind auch die Blütenknospen- welche man wie Kapern in Essig einlegt - essbar. Mit den Blättern und/oder Blüten lässt sich ein leckeres Kräutersalz machen.
Der Kapuzinerkresse ist gerne Lausmagnet - da wir jedoch tonnenweise Schnittknoblauch in unseren Töpfen haben, sind die Läuse nur noch bedingt an unseren Pflanzen interessiert ;-) Wer übrigens einen ungeheizten Wintergarten hat, der Minustemperaturen verhindert, kann versuchen den Kapuzinerkresse zu überwintern. Wir haben die eine Pflanze so unbewusst überwintert und haben nicht schlecht gestaunt, dass sie nicht einging. Es gibt übrigens mittlerweile auch eine Kletter-Variante. Das funktioniert aber nicht ohne die Pflanze aufzubinden.
nepeta cataria
KATZENMINZE
mehrjährig, versamt | nicht winterhart | sonne
gedeiht im topf | 30 - 50 cm | normal giessen | leichter, sandiger boden
essbar
blütezeit april - juli | blütenfarbe - violett, weiss
Ein wirklich einfacher "Starterkit", um Insekten anzulocken. Diesen Lippenblüter lieben nicht nur die Bienen und Hummeln - im Idealfall zieht man damit zusätzlich Florfliegen an und hat was gegen Läuse, Spinnmilben und kleine fiese Frassraupen. Daher wird die Katzenminze wohl auch als Nachbar von Rosen empfohlen. Wenn man in seinem Insektenhotel noch eine entsprechende Florfliegen-Etage anbietet kann es eigentlich nur gut kommen.
Wie man dem Bild entnehmen kann lassen sich mit Katzenminze nicht nur Wildbienen und Hummeln anlocken, sondern auch die Taubenschwänzchen.
Die Katzenminze ist absolut anspruchslos. Pflanzt man sie zusammen mit anderen Blumen, sollte man schauen, dass sie diese nicht verdrängt und sie ab und an in ihre Schranken weisen. Sie wuchert liebend gerne jeden Platz voll, den sie kriegen kann.
Im 15. Jahrhundert hat man die Blätter der Katzenminze als Würze für Fleisch verwendet, als Heiltee gegen verschiedene Gebrechen und bei Zahnschmerzen hat man darauf rumgekaut.
lavandula angustifolia
LAVENDEL
mehrjährig | winterhart | (voll-)sonne
gedeiht im topf | 25 - 100 cm | wenig giessen | durchlässiger boden
essbar, räucherpflanze
blütezeit juli- september | blütenfarbe - zartlila
Lavendel - ein insektentechnischer Dauerbrenner bei mir im Beet. Während die Insekten das Kraut lieben, habe ich eher eine Art "Hassliebe" dazu. Ich finde es toll, liefert er mir soviel tolle Insektensujets. Auch dass ich damit meine ersten Schritte bezüglich Hydrolate gehen konnte.
Bezüglich Zeitpunkt und Mass beim Rückschnitt bin ich mir auch nach all den Jahren immer unsicher. Jedes Mal, wenn ich schneiden möchte (nach Idealzeitpunkt) sind da noch so viele Insekten drauf, dass ich auf "Etappenschneiden" umgestiegen bin. Was zur Folge hat, dass die Lavendelecke nicht gerade einheitlich aussieht. Aber auch, dass immer noch irgendwo etwas am blühen ist bis zum Frost. Vermehren lässt sich der Halbstrauch übrigens durch Stecklinge.
Der Lavendel hat neben der Eigenschaft als Insektenweide, zahlreiche andere Stärken. Seine ätherischen Inhaltsstoffe halten Motten fern. Sei es von Kleiderschränken oder bei Hummelhotels die Wachsmotten. Ihm wird auch nachgesagt, dass er die Blattläuse von den Rosen oder anderen direkten Pflanznachbarn abschreckt.
Er wirkt als Duft beruhigend und die Blüte kann in Tees, Tinkturen, zum Aromatisieren von Zucker oder Salz verwendet werden. Mit der entsprechenden Ausrüstung lassen sich aus dem Lavendel auch Hydrolate und Öle gewinnen, die man entsprechend verwenden oder weiter verarbeiten kann. Man könnte auch Honig oder Wein mit den Blüten aromatisieren und von der beruhigenden Wirkung profitieren. Mein Fall wäre es wohl eher nicht.
Vom Lavendel gibt es zahlreiche Sorten. Auch verschiedene Farben. Wer Lavendel in geeignete Beete "mischpflanzen" will hat eine grosse Auswahl bezüglich Wuchshöhen und Farbtönen (von Weiss, über Zartrosa, Blau bis Dunkelviolett).
Was man bei der ganzen Auswahl beachten sollte: Nicht jeder Lavendel verträgt die selben Winterbedingungen. Der Schopflavendel ist eher als Frostbeule bekannt und braucht zumindest bei mir im Garten deutlich mehr Wasser wie der "normale". Aber bei mir hat der Tiefwurzler in Schopfform bisher auch nur maximal ein Winter überstanden. Vielleicht ist das bei "mehrjährigen" auch besser.
corydalis ochroleucata
LERCHENSPORN
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 20- 30 cm | wenig giessen | durchlässiger, kalkhaltiger boden, anspruchslos
wurzelknollen stark giftig | pflanzenteile schwach giftig
blütezeit märz - april | blütenfarbe - hellgelb (gelb, weiss, rosa, blau)
Der Lerchensporn beschattet aktuell in einem Topf die Wurzeln einer Vogelbeere. Die verspielten Blüten und das feine Laub machen beim Anblick einfach gute Laune. Und das nicht nur bei mir ;-) Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten mit langem Saugrüssel, sind ebenfalls angetan von der unverwüstlichen Pflanze. Als Frühblüher spendet er Hummelköniginnen nach der Winterruhe Nahrung, um gestärkt in das Jahr zu fliegen.
Der Lerchensporn ist sehr pflegleicht, geduldig und wächst in frischer wie in trockenen Gartenzonen. Ein Grund dieser Gutmütigkeit ist bestimmt sein Wurzelstock, welcher aus lauter hohlen Knollen besteht. Dieser speichert Nährstoffe und Wasser und so kann die Pflanze auch im Steingarten bestens gedeihen.
Der einzige Wehrmutstropfen der Pflanze ist, dass sie giftig ist. Die oberirdischen Pflanzenteile nur schwach - aber die Knollen haben es in sich und sind stark giftig. Der Grund für mich, wieso die Pflanze im Topf und nicht in der Trockenmauer gepflanzt ist - auch wenn sie sich da bestimmt gut machen würde. Wenn da mal eine Knolle raushängt, möchte ich nicht, dass sie für meinen Hund zur Versuchung werden kann.
levisticum officinalis
LIEBSTÖCKEL
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 60 - 120 cm | regelmässig giessen | tiefgründiger, humusreicher boden
essbar
blütezeit juli - august | blütenfarbe - gelb
Für mich heisst das Kraut "Maggikraut" - aber da es viele auch Liebstöckel nennen, ordne ich diese grossartige Doldenblütengewächse mal unter "L" ein. Liebstöckel benötigt viel Platz und gedeiht als "Solitär" am bestens. Im Winter stirbt die oberirdische Pflanze ab - im Frühling treibt er aber für gewöhnlich zuverlässig wieder aus. Die Blüte des Liebstöckel zieht Bienen- und Schmetterlinge an. Der Schwalbenschwanz legt sogar seine Eier darauf ab, wenn kein Dill oder Fenchel in der Nähe ist ;-) Zumindest hab ich die Erfahrung gemacht , dass wenn alles davon vorhanden ist der Dill & Fenchel vorgezogen wird.
Sämtliche Pflanzenteile des Liebstöckel lassen sich verwerten. Ich bevorzuge die Blätter für Salate, Suppen, Kräuterbutter und Saucen. Die Blätter lassen sich gut trocknen oder einfrieren. Im Prinzip kann man diese auch in Oel einlegen - mein letzter Versuch war aber eher enttäuschend, daher lasse ich es.
Liebstöckel wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt - daher wohl auch der Name ;-) Die Wurzel wurde als LIebestrankzutat und von Mädchen als Badewasserzusatz verwendet, damit sie zu begehrten Jungfrauen heranwachsen.
Der hohle Stängel kann als Strohhalm benutzt werden, welcher sogar in der Hildegardmedizin genannt wird - indem man Kindern mit Mandelbeschwerden heisse Milch durch den Liebstöckel trinken liess.
Liebstöckel wirkt harntreibend, appetit- und verdauungsanregend. Die Pflanze gedeiht im Topf nicht so gut wie im Freiland - wenn der Topf jedoch gross genug ist und eine gewisse Tiefe hat, ist es kein Problem. Im Hochbeet wächst er ebenfalls problemlos. Er liebt es übrigens, wenn es dann und wann ein bisschen Kalk gibt.
pulmonaria officinalis
LUNGENKRAUT
mehrjährig | winterhart | halbschatten - schatten
gedeiht im topf | 15 - 50 cm | regelmässig giessen | eher feuchter lehmboden
essbar
blütezeit mar - juni | blütenfarbe - weiss
Alle, welche ein bisschen Platz erübrigen können für eine Pflanze, der man ohne Handschuhe nicht zu nahe kommen sollte, weil die Haut normalerweise mit Juckreiz und Rötungen reagiert, wenn man den Blättern zu nahe kommt, sollte den "Sozialplatz" an das Lungenkraut vergeben;-) In Rabatten wächst das Kraut als Bodendecker schön üppig und bald ist das Jäten zwischen den Pflanzen unnötig.
Es ist ein wahnsinns Hummelmagnet. Ich könnte mich stundenlang inmitten des Krautes aufhalten - die Kamera immer knipsbereit. Spannend ist auch der Farbwechsel der Blüten, welcher nach ein paar Tagen eintritt.
Hildegard von Bingen nennt die Pflanze Lungwurz, welches seit dem Mittelalter gegen Lungenleiden eingesetzt wird. Die blaue Schlüsselblume, Schlotterhose, Hirschkraut oder Milchkraut sind weitere Namen.
Die Blüten sind auch eine schöne Dekoration in Salaten - ich persönlich sehe jedoch lieber Hummel daran.
ACHTUNG: Handschuhe anziehen bei der Arbeit mit Lungenkraut - kann allergische Reaktionen auf der Haut geben.
filipendula ulmaria
MÄDESÜSS, ECHTES
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 70 - 120 cm | regelmässig giessen | feuchter boden, uferzone
essbar | färberpflanze
blütezeit juni - september | blütenfarbe - weiss
Mal was anderes wie Stevia als Zuckerersatz gewünscht? Die Blüten vom Mädesüss schmecken - wie der Name bereits verrät - süss. Man sollte es jedoch nicht übertreiben - sonst schmeckts komisch. Die Blüten sind auch eine tolle Zutat für diverse Fruchtgelees - oder man verwendet die Mädesüssdolden einfach wie Holunder und kredenzt Sirup daraus. Die Blätter dienen bei der Herstellung von Met als beliebte Geschmacks-Komponente.
Das Mädesüss wächst für gewöhnlich an Ufern von Bächen oder Feuchtwiesen. Es ist auch eine tolle Pflanze für eine Teichbepflanzung. Auf dem Balkon im Halbschatten gedeiht es sogar im Topf. Naja, zumindest nachdem ich es in die Höhe gestellt habe und aus der "Kaninchen-Gefahrenzone" gebracht habe. Kaninchen finden Mädesüss auch richtig lecker!
Medizinisch gesehen hat Mädesüss schmerzlindernde und schweisstreibende Eigenschaften. Wer müde und geschwollene Füsse hat, kann diesen mit einem Fussbad aus einem Mädesüss-Blatt-Tee (viel Kraut nehmen), eine Wellnesskur bieten.
Das Mädesüss ist ein "magisches" Kraut. Es gibt zahlreiche Legenden und Bräuche rund um die Pflanze. Eigentlich hab ich die Pflanze nur wegen dem lustigen Namen und dem tollen Aussehen in den Halbschatten stellen wollen - aber es gibt soviel dazu zu entdecken...
VORSICHT: Kaninchen finden Mädesüss unwiderstehlich ;-)
heuchera
PURPURGLÖCKCHEN
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 30 - 60 cm | regelmässig giessen | durchlässiger boden
blütezeit mai - juli | blütenfarbe - purpur, weiss, rosa, gelb
Das zarte Purpurglöckchen ist der kleine pinke Leuchtkäfer auf dem Balkon. Ein richtig "fröhliches" Pflänzchen, das zum Schmunzeln anregt. Und die Bienen lieben es ebenfalls.
Die kräftige Farbe fällt auf und es fühlt sich eigentlich überall wohl - vom sonnigen bis zum halbschattigen Standort. Die wirklich ungeschützte pralle Sonne würde ich trotz allem vermeiden. Regelmässig giessen - dauerhaft nasse Füsse mag es überhaupt nicht - Staunässe verhindern.
Es gibt viele Heuchera-Sorten und selbst das Blattwerk der verschiedenen Variationen zaubert ein farbliches Feuerwerk in den Garten. Hätte ich ein Beet, würde ich die Glöcklein wohl mit Frauenmantel kombinieren.
Vermehren lässt sich die Pflanze einfach per Wurzelteilung im Frühjahr oder Herbst. Als Winterschutz für die Glöckchen im Kübel reicht ein Flies.
echinacea purpurea
PURPUR SONNENHUT
mehrjährig | winterhart | l sonne
gedeiht im topf | 60 - 120 cm | normal giessen | durchlässiger boden
essbar
blütezeit juni- september| blütenfarbe - purpur
Eine meiner allerliebsten Lieblingsblumen ;-) Echinacea purpurea! Ich liebe diese Pflanze! ....und das tun die Bienen, Hummeln, Fliegen und Schmetterlinge genauso.
Diese mehrjährige Pflanze ist ein Insektenmagnet. Bei uns auf dem Balkon gedeiht sie gut in der Sonne und wird normal gegossen. Im Freiland kommt sie für gewöhnlich ohne zusätzliches Giessen durch (sofern es ab und an Regnet) - aber in Töpfen sollte man ein bisschen acht geben.
Die Überwinterung ist denkbar einfach. Zu den anderen robusten Töpfen stellen - Tannenzweig über alles und dann warten bis sie im Frühling wieder treibt - natürlich benötigt die Pflanze ab und an auch im "Winterschlaf" ein wenig Wasser - aber lieber zuwenig wie zuviel.
Echinacea kennen wohl viele aus der Grippezeit, wo gerne darauf zurück gegriffen wird - oder bei schlechter Wundheilung kann der Sonnenhut ebenfalls zum Einsatz kommen.
ACHTUNG: Vorsicht beim Düngen! Echinacea sollte nur sehr spärlich gedüngt werden. Einmal pro Saison reicht vollkommen.
salvia rosmarinus (alt: rosmarinus officinalis)
ROSMARIN
mehrjährig | bedingt winterhart | l sonne
gedeiht im topf | 40 - 100 cm | eher sparsam giessen | durchlässiger boden
essbar
blütezeit juni- august| blütenfarbe - zartlila
Ich liebe Rosmarin! Vor allem in der Küche zu allem Möglichen. Der Kraut passt so gut zu Lamm, Rind, Kürbis, Zucchini, Kartoffeln, sogar zu Pfirsichen und Quitten...
Aber ich kämpfe jedes Jahr mit der Überwinterung. Der Rosmarin braucht einen gut geschützten Platz und muss dick eingepackt werden. Oder man stellt ihn - sofern vorhanden - in einen Keller mit Fenster. Rosmarinstöcke, welche im Boden wachsen können in milderem Weinbauklima durchkommen, wie ich zu meinem Erstaunen feststellen durfte - aber im Topf ist es draussen durch den Winter russisch Roulette.
Der Rosmarin ist Nervennahrung, appetitanregend, hilft dem Kreislauf sich zu regulieren und mehr. In manchen Ländern wurde und wird der Rosmarin verehrt. Das Kraut taucht in zahlreichen Bräuchen als Orakelpflanze auf.
Bei mir ist er Gewürzpflanze - die Zweige werden auch mal zu "Schaschlikspiessen" umfunktioniert und mit Gemüse und/oder Fleisch bestückt. In Suppen mag ich ihn auch sehr und ab und an im Tee oder in der Badewanne. Wirft man Rosmarin ins Lagerfeuer oder legt diese zum Fleisch auf den Grillrost kann man lästige Mücken und andere Insekten fernhalten .
Ich mag den Geschmack so sehr, dass ich auch ab und an einfach ein Blatt vom Strauch abzwacke und gleich so esse. Zum Konservieren trocknet man die Rosmarinblätter am besten an einem schattigen Ort und bewahrt sie dann in einem Glas auf.
allium victoralis
SCHNITTKNOBLAUCH
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 40 - 60 cm | regelmässig giessen | durchlässiger boden
essbar
blütezeit juni - oktober | blütenfarbe - weiss
Der sogenannte Allermannsharnisch war in vergangenen Zeiten eine europäische Zauberpflanze, welche ihren Träger nicht nur von allerlei bösen Gestalten bewahren sollte, sondern auch vor Hieb- und Stichverletzungen. Sozusagen ein Vorläufer der "Vampierabwehr" - da er ein Verwandter des Knoblauchs ist.
Medizinisch gesehen, führt der Schnittknoblauch eher ein Schattendasein als "normales" Küchenkraut, obwohl er durchaus appetitanregend, verdauungsfördernd und harntreibend ist. Selbst Vitamine kann der würzige Kraut aufweisen (A & C).
Am besten verwendet man den Schnittknoblauch frisch in Salaten, Brotaufstrichen, Suppen, Kräuterbutter etc. Die Blüten ergeben eine schöne Zierde in Salten oder Suppen.
Achtung: Lässt man die Blüten austreiben und blühen, dann wird das Aroma in den Blättern dadurch gemindert. Mich stört das jedoch nicht - damit ist auch gleich für die Versamung gesorgt.
ribes uva-crispa
STACHELBEERE
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 80 - 150 cm | regelmässig giessen | humusreicher boden
essbar
blütezeit märz - april | blütenfarbe - gelb
Beeren sind einfach nur lecker und gedeihen in Töpfen absolut problemlos. Auch die Stachelbeere hat sich auf dem Balkon vor Jahren schon eingereiht. Zu Beginn gab es Startschwierigkeiten, weil das eine Bäumchen kleine fiese grüne Raupen hatte, welche das ganze Laub frassen. Aber nachdem auch die Nützlinge auf den Balkon kamen und sesshaft wurden, hat sich das erledigt.
Das Schöne an der Stachelbeere ist, dass sie bezüglich Platz, respektive Lichtverhältnisse sehr anspruchslos ist. Was man jedoch beachten sollte ist, dass während der Fruchtbildung und dem Reifeprozess regelmässig gegossen wird. Kriegt die Stachelbeere in der Zeit zu trockene Füsse, wirft sie aus Protest alle Beeren von sich... diesbezüglich also eine kleine Diva.
In der Küche lässt sich aus den Beeren allerlei Leckeres machen. Zum Beispiel als Dessert ein erfrischendes Eis, Marmelade, Kompott, Kuchen, Fruchtjoghurt, Mousse oder Sirup. Aber auch in einem Eintopf also fruchtige Komponente, verleiht die Stachelbeere dem Gericht das gewisse etwas.
Stachelbeeren enthalten die Vitamine A, B und C und wirken unter anderem appetitanregend, verdauungsfördernd und blutreinigend. Bezüglich Biodiversität ist die Stachelbeere eine der Gartenpflanzen, welche dem C-Falter als Raupenpflanze (Raupen gelbbraun-gelbrot) dient.
salvia nemorosa
STEPPENSALBEI
mehrjährig | winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 30 - 45 cm | sparsam giessen | durchlässiger boden
essbar
blütezeit juni - august | blütenfarbe - purpur
Ein weiteres beliebtes Insektenrestaurant erster Güte - der Steppensalbei. Wuchsfreudig und farbenfroh blüht er bei Rückschnitt von Verblühtem immer wieder an einem Zweig. Eine wirklich tolle Pflanze, welche kaum Arbeit, dafür viel Freude macht.
Blüten und Blätter sind essbar und eigenen sich gut einem frischen Sommersalat noch das gewisse Etwas einzuhauchen. Aber am liebsten schaue ich einfach gebannt zu, wie es rund um die Blütenstände wuselt und summt bis die Sonne untergeht.
Beim lateinischen Namen bin ich mir nicht ganz so sicher. Zum Steppen- oder auch Hain-Salbei habe ich in der Literatur und online verschiedene Bezeichnungen gefunden. Aber ein gut sortiertes professionelles Gartencenter weiss da bestimmt mehr ;-)
thymus vulgaris
THYMIAN
mehrjährig | winterhart | (voll-)sonne
gedeiht im topf | 10 - 40 cm | wenig giessen | durchlässiger boden
essbar, räucherpflanze
blütezeit mai- oktober | blütenfarbe - zartlila
Der Thymian - ein wahrer Goldschatz für den Kräutergarten und seine Besucher. Der beinahe "Dauerblüher" ist ein Lippenblütler und ein Magnet für Wildbienen und Schmetterlinge. Es gibt ihn kriechend, buschig mit Spezial-Aromas wie Zitronen-Thymian mit grünen und panaschierten Blättern. Die Varianten, respektive Sorten in den Gartencentern werden mit den Jahren immer zahlreicher. Seine kleinste kriechende Form ist sogar trittfest und eine tolle Variante breite Fugen von Gartentrittsteinen auszufüllen.
Mit Thymianblätter lassen sich zahlreiche Speisen aller Art - inklusive Brote - aromatisieren. Dabei sollte man das intensive Aroma der kleinen Blätter nicht unterschätzen. Zum Konservieren trocknet man die Zweige zu einem Sträuss gebunden an einem luftigen Ort im Halbschatten. Die Temperaturen dürfen nicht zu hoch klettern - sonst verflüchtigen sich die ätherischen Öle. Danach kann das Kraut in Glasgefässen oder Stoffsäckchen aufbewahrt werden. Mit Thymian lassen sich auch Öle, Essig und Salz aromatisieren. Sogar richtig leckeren Sirup kann man im Zusammenspiel mit anderen Kräutergartenzutaten kredenzen.
Als Tee genossen kann der Thymian sogar (leicht dosiert!) Kleinkindern gegeben werden, wenn ein Husten plagt oder einfach zur Prävention. Wer Kräuter gerne mit Wein mach, kann sich einen Thymianwein (mit Weisswein) herstellen, der in Massen genossen eine gute Stärkung ist.
Generell enthält der Thymians lauter gute Inhaltsstoffe, welche entzündungshemmend, krampf- und schleimlösend sowie kräftigend wirken. Dieses absolut pflegeleichte Heilpflanze und Küchenkraut ist ein "must have" für jeden Kräutergarten. Die einzigen Ansprüche der Pflanze sind durchlässiger Boden und ein sonniger Standort. Ich pflanze ihn überall. Als Unterpflanzung und Bodenbeschatter (z.b bei Reben und Säulenobst) für grössere Pflanzen, als Zwischenpflanzung bei Blumenbeeten / Baumscheiben, Steingartenpartien und Blumenkisten.
Übrigens: Der Thymian schmeckt nicht nur Menschen - Kaninchen sind verrückt danach....darum kann man davon eigentlich nie genug haben. Ich könnte ein halbes Buch schreiben, warum Thymian einfach nur toll ist ;-)
fragaria vesca
WALDERDBEERE
mehrjährig | winterhart | lichter schatten - sonne
gedeiht im topf | 15 - 20 cm | regelmässig giessen | durchlässiger boden
essbar
blütezeit mar - juni | blütenfarbe - weiss
Die Erdbeere begleitet mich schon durch mein ganzes "Gartenleben". Und mir sind nach wie vor die kleinen Versionen die liebsten. Mitterweile auf dem Balkon schau ich zwar darauf, dass ich immer-tragende erwische und am liebsten solche mit eher kleinen Früchten. Ich finde, die Kleinen entwickeln meist das bessere Aroma. Zwischen den Erdbeeren wächst Schnittknoblauch - als Lausabwehr ;-)
Es geht jedoch nichts über frisch gepflückte kleine Walderdbeeren. Aber Achtung! Wer wild am Waldrand sammelt, sollte die Früchte vor dem Verzehr unbedingt gut waschen. Auch Waldbewohner lieben die roten, fruchtigen Süssigkeiten - auch der Fuchs. Und keiner will auf einmal die Diagnose "Fuchsbandwurm" kriegen, oder?
Neben der Frucht kann man auch die Blüten und Blätter in der Küche verwenden. Ob als Dessert, frische Nascherei, in Kuchen, Eis, Cremes, Bowlen und noch soviel mehr. Die Möglichkeit mit der Erdbeere was köstliches zu machen sind fast unendlich.
aloysia triphylla
ZITRONENVERBENE
mehrjährig | bedingt winterhart | halbschatten - sonne
gedeiht im topf | 30 - 50 cm | regelmässig giessen | nährstoffreicher sandboden
essbar
blütezeit august | blütenfarbe - weiss
Sobald man an den Blättern der Zitronenverbene reibt und an den Fingern riecht, hat man einen zitronig-süssen Duft an den Fingern. Mich erinnert er stark an die ersten Zitronenkaugummis meiner Kindheit.
Die Zitronenverbene entstammt der Familie der Eisenkautgewächse. Sie ist recht pflegeleicht und an einem etwas geschütztem Standort und mit eingepacktem Topf übersteht sie den Winter gut.
Aus den Blättern (vor der Blüte ernten) lässt sich gut Tee machen- mit frischen oder getrockneten Blättern. Wobei man es mit dem Tee nicht übertreiben sollte - er gilt als Einschlaftee und nach ein paar Litern würde die Konzentrationsfähigkeit stark nachlassen. Der Verbenetee wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und beruhigend. Auch für das Verfeinern von Desserts wie Fruchtsalate sind die Blätter gut geeignet.
Ebenfalls lecker ist ein Sirup aus der Zitronenverbene. Dazu frische Blätter mit einem Schnitz Biozitrone, Wasser und Zucker aufkochen. Manchmal mische ich der Sirupmischung noch frische Colakrautschösslinge dazu. Das ist auch sehr lecker. Natürlich kann man damit auch Essig und Öl aromatisieren.
Die Zitronenverbene ist vieleitig einsetzbar - selbst als Badezusatz ist sie eine Wucht. Damit man möglichst lange was von den Blättern hat, kann man diese auch schonend trocknen (ohne Stängel!) und zum Beispiel Duftkissen damit machen oder in Potpourrries geben.