Lavendel ist ein echtes Multitalent! Was man alles damit anstellen kann ;-) Ob als raffinierte Zutat im Lammeintopf, als Lavendelsalz oder -zucker, oder sogar als feines Hydrolat aus der Destille. Du kannst ätherisches Öl daraus kitzeln, Lavendelblüten für Räuchermischungen verwenden, duftende Säckchen für den Kleiderschrank nähen oder – wie ich – dich an selbstgemachte Lavendelseifen wagen. Die Liste ist sicher noch länger, aber das ist meine bisherige Lavendel-Reise durch die Gartenküchenalchemie ;-)
Los gehts mit Seifengiessen und was man alles dafür braucht
Da ich mich ans Seifensieden noch nicht herangetraut habe, dachte ich mir: „Warum nicht erst mal klein anfangen?“ Also habe ich mir eine Bio-Shea-Rohseife geschnappt – ohne den ganzen unnötigen Kram, den Billigseifen oft enthalten. Klar, sie schäumt nicht so wie die Kaufhausvarianten, aber dafür ist sie super sanft zur Haut. Und darauf kommt’s doch an, oder?
Inspiration aus dem Kräutergarten
Meine Lavendelernte ist in eines meiner Leinentüchern gebettet worden und durfte schonend trocknen. Dazu habe ich noch Lavendelöl und Seifenfarbe besorgt.
Die Mise-en-Place-Liste fürs Seifengiessen
Ausrüstung:
Herdplatte
Hitzebeständige Schüssel fürs Seifenschmelzen
Holzstäbchen zum Umrühren
Seifenformen
Krug mit Wasser (zum Nachfüllen)
Brett & Messer fürs Seifenschneiden
Küchentuch
Zutaten:
Seifenrohmasse (z.B. Bio-Shea von greenum oder den Seifenprofis)
Beilagen (in meinem Fall Lavendelblüten)
Seifenfarbe
Duft: Ätherisches Öl (z.B. Lavendel)
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Seifengiessen
Vorbereitung der Rohseife
Zuerst habe ich die Rohmasse in kleine Würfel geschnitten – etwa 1 cm gross. Einen Teil der getrockneten Lavendelblüten habe ich zwischen den Fingern zerrieben, bis fast ein grobes Pulver entstand.
Parallel dazu habe ich ein Wasserbad vorbereitet und auf ca. 60 °C erhitzt. Schau am besten auf die Verpackung deiner Rohseife, welche Temperatur ideal ist – bei mir waren 55 °C angegeben, aber das liess sich mit meiner Herdplatte nicht exakt einstellen. Kein Drama, Hauptsache nicht zu heiss!
Schmelzen der Seifenmasse
Die Rohseife habe ich portionsweise ins Wasserbad gegeben. Tipp: Nicht alles auf einmal hineinschütten, sondern in Etappen arbeiten – das geht schneller und die Seife schmilzt gleichmässiger.
Währenddessen habe ich die Formen vorbereitet und ein paar Lavendelblüten in jede Mulde gelegt – das sieht einfach hübsch aus.
Verfeinern und Giessen der DIY-Seifen
Sobald die Seife geschmolzen war, habe ich unter ständigem Rühren mein Lavendelpulver und einen Schuss ätherisches Öl hinzugefügt. Für die erste Charge habe ich auf Seifenfarbe verzichtet. Für die zweite Runde habe ich dann vorsichtig ein paar Tropfen Farbe hinzugegeben – weniger ist mehr!
Beim Herausnehmen der Schmelzschüssel aus dem Wasserbad solltest du die Unterseite gut abtrocknen, damit kein Wasser in die Formen gelangt.
Anschliessend die Masse in die vorbereiteten Mulden füllen.
Tipp: Wenn ein Rest in der Schüssel nicht mehr für eine Mulde reicht, einfach neue Seife schmelzen. Nachgiessen funktioniert nicht gut, weil die Schichten oft nicht richtig zusammenhalten. Manche schwören auf Desinfektionsspray, um die Lagen zu „kitten“, aber das habe ich noch nicht getestet.
Geduld haben
Eigentlich kann kaum etwas schiefgehen, solange man behutsam mit den Zutaten umgeht und sich Zeit lässt. Wenn der Duft zu dezent ist, kann man die Seife später einfach nochmal einschmelzen und nachlegen – wie ich es bei meiner ersten Charge gemacht habe.
Fazit zum Seifengiessen
Seifengiessen ist einfach, macht riesig Spass und mit den eigenen Gartenkräutern und etwas Fantasie kommt man kaum mehr raus aus dem Experimentieren ;-) Wenn eine Form nicht wie gedacht gelingt und die Masse "nachjustiert" werden muss ist nichts verloren, weil man die Masse einfach wieder einschmelzen kann.
Ein cooles DIY-Projekt, das man auch mit Kindern gut machen kann, schnell gemacht ist und Seife kann ja jeder immer gut gebrauchen ;-)
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