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MUND-ART oder ZUNGENBRECHER?

Schweizerdeutsch - Dialektwörter

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ÄCKEGSTABI

....ab und an ist es wirklich verflixt - da bewegt man sich ruckartig, dreht den Kopf und schon merkt man, dass die Bewegung nicht das Gelbe vom Ei war ;-) Passiert auch sehr gerne, wenn man im Durchzug sass und sich verkühlt hat. Dieses fiese "äckegstabi" lässt einem dann vorsichtig werden und den Kopf in Zeitlupe drehen - wenn es überhaupt noch geht. Dann helfen nur noch Salben, Wickel, Massagen und Halstücher... [Nackenstarre]

BUSCHBER

....gesund sein hat generell einen hohen Stellenwert eines jeden Lebewesens. Aktuell aus corona-technischem Anlass umso mehr.  Wenn man also jemanden fragt, wie es einem geht, dann freut es jeden in der Schweiz, wenn die Antwort "gsung & buschber" oder "gsund & gfräss" kommt ;-) [wohlauf (gfräss = mit Appetit/hungrig)

BÜTSCHGI

Die Einen essen es gleich mit - ob beim Apfel, der Birne oder anderem Obst. Ich mag die bitteren Kerne nicht und esse drum herum. Auf Wanderungen kriegen die Kühe oder Pferde, welche wir antreffen das [Kerngehäuse ] meines Apfels;-)

CHESTENE

Sie wachsen an imposanten Bäumen und sind durch die Römer in die Schweiz gekommen. Die Frucht selber ist der perfekte Snack an kalten Tagen - sie wärmt Hände und Magen zugleich. Gekocht und mit guten Zutaten vermengt werden aus den Chestenen Vermicelles - ein typisch schweizerisches Herbstdessert. Ich liebe Maronis oder [Esskastanien]!

CHLÖPFMOSCHT

....es gibt keinen Rutsch vom alten ins neue Jahr ohne ihn. Jung und Alt, mit oder ohne Alkohol - schön perlig, damit der Gaumen gekitzelt und die Lebensgeister geweckt werden. Mit klingenden Gläsern wird angestossen und gute Wünsche für das kommende Jahr ausgesprochen - natürlich besiegelt mit einem Muntschi ;-)  [Champagner/Sekt

CHLÜPPLI

....sie sind allzeit bereit und helfen mir bei verschiedenen Dingen. Es gibt sie in allem möglichen Formen, Materialien und Farben. Bei mir dienen sie vom Aufwickeln von Stickfäden zum Ordnung halten, Tüten verschliessen, Kräuter trocknen bis hin zum Originalzweck - Wäsche aufhängen. [Wäscheklammer

CHROTTEPÖSCHE

....sind vielen  - vor allem Gärtnern ein Dorn im Auge. Andere wiederum (Mensch und Tier)  können es kaum erwarten, um Honig, Sirup, Salate und andere kulinarische Leckereien damit zu machen. Das knallige Gelb und der zerzauste Blüten-Wuschelkopf bringt einem automatisch zum Lächeln. Und wenn an der Pflanze nichts mehr wirklich essbares ist, dann hat sich ihr "Kopf" vom Struwwelpeter zum Wölkchen aus  Samen verwandelt, das nur darauf wartet - zum Ärger der Gärtner - verteilt zu werden.  [Löwenzahn - Pusteblume ;-)]

CHRÜSIMÜSI

Es tut nicht weiter weh und passiert dann und wann gerne, wenn man nicht richtig aufpasst. Überall und mit allem Möglichen - ob mit Terminen, Dingen in der Handtasche oder dem Merken von Namen - ab und an hat man einfach ein [Durcheinander ]

FÄGNÄSCHT

Still und ruhig im Bett liegen ist eine Kunst, die ein Fägnäscht nicht beherrscht. Es werden erst einmal sämtliche Lagen und Positionen im Bett ("Näscht") angetestet, bis der Reigen wieder von vorne beginnt - dabei rauscht die Decke immer mit und das Bett knarrt idealerweise ...der Traum von einem Bettnachbarn, wenn man schlafen möchte ;-) [unruhige Person]

GAAGELE

...der kindliche Übermut und der Spieltrieb, gepaart mit dem Herausfinden, wo die Grenzen liegen spielen mit dem Wort mit. Später erkennt man damit Formen von Geometrie (Neigungswinkel), Physik und im blödsten Fall Medizin... ;-) Wer mag es nicht aus purer Langeweile und Tollerei mit einem Stuhl zu "gaagele" - nur zu doof, wenn man mitten im Kippen die Tischkante für den sicheren Halt nicht mehr erwischt;-) [ schwanken, schaukeln]

GELTE

....zu Beginn der Garten-Saison sind "Gelten" bei mir wichtige Utensilien bei der Anzucht und Pflege - obwohl sie ursprünglich ein Teil für die Waschküche sind und manchmal als Badewanne oder Spielzeug-Sammelstelle für das eine oder andere Kleinkind hinhalten dürfen) [Wäschewanne / -bottich

GIREITSI

Endlich sind die Temperaturen wieder angenehm und die Spielplätze im Freien werden wieder von den Kindern besucht. Eines meiner Lieblingsteile auf dem Spielplatz war das "Gireitsi" - ich hätte mich stundenlang  hin- und herwiegen lassen können. Natürlich gab es auch beinahe Wettkämpfe, wer höher schaukeln kann oder weiter kommt beim Abspringen - sie ist einfach was Tolles, die [Schaukel] ;-)

GSPÄSSIG

Nicht alles lässt sich auf Anhieb durchschauen oder ist nachvollziehbar. Ab und an muss man zweimal hinschauen, bis sich ein Sinn ergibt und manchmal bleiben gewisse Dinge einfach schlicht und ergreifend [eigenartig & kurios ]

HIMMUGÜEGELI

....ich liebe die kleinen Krabbler! Als Kind konnte ich sie stundenlang beobachten, aus Wohnungen und Schulzimmern retten, Punkte zählen und mir überlegen wie die Blumenwiese aus ihrer Perspektive ausschauen mag. Im (Balkon)-Garten freu ich mich immer riesig über den Besuch der kleinen Gesellen und noch mehr über die Eiablage an den Pflanzen und schlüpfende Larven. Auch im Insektenhotel wurde eine Zone extra himmugüegli-tauglich eingerichtet. Schade, dass die einheimische Variante immer mehr von der asiatischen verdrängt wird.  [Marienkäfer - Coccinellidae

PFNÜSU

....ob Pfnüsu oder Pfnüsel - schweizweit gibt es für das Leiden unzählige Ausdrücke - aber einig sind sich alle - Pfnüsu mag keiner. Wenn nicht gerade Pollen fliegen, sondern die Kälte in einem Hochkriecht und man sich erkältet hat, dann sind Taschentücher Segen und Fluch zugleich. Vom vielen Niesen brummt der Schädel und die Nase leuchtet innert Kürze im schönsten Signalrot und man wünscht sich nur noch Eines: dass es vorbei geht. [Schnupfen

MANÖGGEL

....egal ob bunt auf dem Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Brett, beim Kegeln  oder Playmobil und Lego - überall gibt es die Manöggel. Sie sind aus Holz,  Kunststoff oder Metall und symbolisieren entweder in einer speziellen Farbe und/oder Form den Spieler, den Wert der Figur oder einen Charakter beim "Rollenspiel", stehen in Puppenhäuser und symbolisieren Familienmitglieder, Sammelfiguren, in digitaler Form in Games usw. [ (Spielzeug)-Figur]

SCHMUTZLI

Kleine Kinder fürchten Ihn und er sieht meist sehr düster aus in seinen dunklen Gewändern und dem mürrischen Blick. Im Schatten des SAMICHLAUS (St. Nikolaus) wartet er auf die unartigen Kinder, welche er in seinen Sack packt und in den dunklen Wald mitnimmt  [Knecht Ruprecht]. Wenn beim Samichlauch das "Geschenksymbol" der gefüllte Stiefel ist, ist das Symbol vom Schmutzli die Rute aus harten Zweigen - die sogenannte Fitzä.

SÜFERLI

....ab und an gibt es Momente bei denen man "süferli" sein sollte oder die Dinge "süferli" angehen sollte. Ansonsten gibt es ein Unglück und etwas geht kaputt - was ja nicht sein muss. Das Reparieren kann  viel umständlicher sein wie etwas den Umständen entsprechend süferli zu behandeln ;-) [vorsichtig, rücksichtsvoll]

TABURETTLI

....dr Hansjakobli unds Babettli  - ein amüsantes Lied, wo zwei Kinder mit einem Taburettli ein Spiel aus einer typischen Alltagssituation machen - im Original gesungen von Mani Matter  - einem tollen Schweizer Liedermacher.  Wenn nicht gerade Kinder damit spielen, eignet sich das Taburettli als Pflanzenständer, Sitzgelegenheit, Filterhalter beim Herstellen von Gelees und vielem mehr. Ein Alltagsgegenstand, der äusserst viellseitig ist und eben auch Bestandteil einer Sozialstudie werden kann;-)  [Schemmel, Hocker]

ZÄLTLI

Dieses Wort hat nichts mit einem Ausflug in die Natur zu tun und ist nicht der Diminutiv eines Zeltes, sondern vergeht für gewöhnlich auf der Zunge und gehört in den Mund. Ob gegen ein Kratzen im Hals, Husten oder einfach so, weil es lecker schmeckt - das [Bonbon] - und das Ricola ist eines der berühmten "Täfeli" der Schweiz. Wer hats erfunden? ;-)

ZUNDEROBSI

....ja, dann hat man was auch immer schön sortiert und dann kommt ein Windstoss oder ein anderer Wirbelwind und schon ist alles wieder sowas von "zunderobsi" [Durcheinander] ...und das Resultat ist ein ausgereiftes "Chrüsimüsi" - wo wir beim ersten Wort der Dialektsammlung angekommen sind  ;-) Alles klar?

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